Wichtige Maße und Fachbegriffe im Türbau – inklusive DIN-Richtung (DIN L / DIN R)
Standardmaße im Türbau – kompakt erklärt
Wenn es um Innentüren – insbesondere um filigrane Glas-Lofttüren – geht, spielen präzise Maße und eine klare Terminologie eine wesentliche Rolle. Viele Bauherren fragen sich bereits in der Planungsphase, wie sie Rohbaumaß, Maueröffnungsmaß und Bestellmaß korrekt voneinander unterscheiden können oder was genau die DIN-Richtung einer Tür bedeutet. Ebenso taucht häufig die Frage auf, wie man DIN links und DIN rechts eindeutig erkennt und warum diese Festlegung für die spätere Nutzung so wichtig ist. Auch der Begriff der Lichtdurchgangsbreite sorgt regelmäßig für Unsicherheit, da er nicht der sichtbaren Türbreite entspricht, sondern den real nutzbaren Durchgang beschreibt.
Gerade bei Lofttüren aus Stahl und Glas ist ein exaktes Aufmaß entscheidend, da bereits wenige Millimeter Unterschied dazu führen können, dass Zargen oder Rahmen nicht optimal sitzen und eine konstruktive Anpassung nötig wird. Fehler im Aufmaß verursachen daher nicht nur Verzögerungen, sondern oftmals auch Mehrkosten oder den Bedarf nach Korrekturen am Baukörper. Aus diesem Grund erläutert dieser Leitfaden die wichtigsten Maße im Türbau und zeigt, wie sie in der Praxis sicher angewendet werden – von der ersten Skizze bis zur final montierten Konstruktion.
Türen- und Rohbaumaße bei standardisierten Holzinnentüren (DE)
Holzinnentüren orientieren sich in Deutschland überwiegend an den genormten Türen- und Rohbaumaßen nach DIN 18100 und DIN 18101. Die Normen legen fest, wie Türblatt, Zarge und Rohbauöffnung zueinander dimensioniert sein müssen, um eine passgenaue und technisch saubere Montage zu gewährleisten. Durch diese Standardisierung entstehen klare Raster, die Planung, Ausschreibung und späteren Austausch erleichtern. Für den Großteil der Neubauten sowie für modernisierte Innenräume werden daher Türen in genormten Standardformaten eingesetzt – die exakten Maße finden Sie in der nachstehenden Übersichtstabelle.


Das Baurichtmaß
Das Baurichtmaß – auch Rohbau-Richtmaß – orientiert sich am klassischen 12,5-cm-Raster des Mauerwerksbaus. Viele Planungsmaße für Wandöffnungen folgen diesem Raster, was eine systematische und wiederholbare Koordination unterschiedlicher Gewerke ermöglicht.
Warum ist das Maueröffnungsmaß größer als das Baurichtmaß?
Das Maueröffnungsmaß bezeichnet den tatsächlichen Rohbau-Durchbruch. Es wird bewusst etwas größer ausgeführt als das Baurichtmaß, um Montage- und Justierspielraum für Zarge und Türblatt zu schaffen. Dadurch lassen sich Türen sauber einbauen und präzise ausrichten.
Bestellmaß / Türblatt-Außenmaß
Das Bestellmaß beschreibt die exakten Außenabmessungen des Türblatts. Gefälzte Türblätter haben durch die Falztiefe ein etwas größeres Außenmaß als stumpfe Varianten. Dieses Maß ist für die Fertigung relevant und wird ohne Abzüge angegeben.
Lichtes Zargendurchgangsmaß
Das lichte Maß definiert die tatsächlich nutzbare Durchgangsbreite und -höhe. Gemessen wird zwischen den Innenkanten der Zarge und vom fertigen Fußboden bis zur Unterkante des oberen Rahmens. Für barrierefreie Lösungen ist dieses Maß besonders wichtig.
Sondermaße
Im klassischen Türenbau – insbesondere bei Holzinnentüren – wird überwiegend mit genormten Standardmaßen gearbeitet. Diese DIN-basierten Formate decken den größten Teil der üblichen Wohn- und Projektanwendungen ab. Bei Stahl-Glas-Lofttüren hingegen sind individuelle Maße deutlich häufiger, da sie präzise an das tatsächliche Maueröffnungsmaß und an architektonische Anforderungen angepasst werden. Auch bei Holzinnentüren der Serie TENZO werden nach Bedarf maßgefertigte Sondermaße realisiert, um nicht genormte Wandöffnungen oder spezielle Gestaltungswünsche zu berücksichtigen.
DIN-Richtung – wie DIN L und DIN R eindeutig bestimmt werden
Die DIN-Richtung legt fest, auf welcher Seite die Tür angeschlagen ist und in welche Richtung sie sich öffnet. Diese Angabe ist wichtig, damit alle Beteiligten – Planer, Monteure und Hersteller – dieselbe Richtung meinen und keine Fehlbestellungen entstehen.
Um die DIN-Richtung korrekt zu bestimmen, gehen Sie immer nach demselben Prinzip vor:
1. Stellen Sie sich vor die geschlossene Tür.
Wichtig ist die Seite, von der Sie die Tür sehen, bevor Sie sie öffnen.
Diese Seite nennt man die Bandseite, wenn dort die Türbänder sichtbar sind.
2. Schauen Sie nach, wo sich die Bänder befinden.
Die Bänder sind die metallischen Scharniere, an denen das Türblatt befestigt ist.
Je nachdem, ob sie links oder rechts sichtbar sind, ergibt sich die DIN-Richtung:
Bänder links → DIN L
Die Tür ist links angeschlagen.
Beim Öffnen schwingt sie von Ihnen weg oder zu Ihnen hin – abhängig von der Öffnungsrichtung –, aber die Bandseite bleibt links.Bänder rechts → DIN R
Die Tür ist rechts angeschlagen.
Auch hier gilt: Die Bänder bestimmen die Richtung, nicht die Bewegungsrichtung beim Öffnen.
Warum ist die DIN-Richtung so wichtig?
Sie legt fest, wie Türgriff, Schlosskasten und Zarge gefertigt werden müssen.
Sie beeinflusst die Fluchtrichtung, die Möblierung und die Bewegungsflächen im Raum.
Sie entscheidet, wie viel Platz die Tür beim Öffnen benötigt.
Bei Lofttüren bestimmt sie außerdem die Position von Türbandtaschen und die Profilgeometrie.
Unter den folgenden Grafiken finden Sie die beiden Varianten übersichtlich dargestellt:
DIN L (Bänder links) und DIN R (Bänder rechts).

Warum DIN-Maße und DIN-Richtung für die Planung entscheidend sind
Die richtigen Maße und eine eindeutige Bestimmung der DIN-Richtung gehören zu den wichtigsten Grundlagen im Türbau. Rohbaumaß, Bestellmaß und lichtes Durchgangsmaß bestimmen, wie sicher eine Tür später passt, während die DIN-Richtung über Anschlag, Bewegungsflächen und die technische Ausführung entscheidet. Standardisierte Holzinnentüren folgen festen DIN-Rastern, während Lofttüren oft in Sondermaßen gefertigt werden und daher ein besonders präzises Aufmaß erfordern. Wer diese Begriffe versteht und korrekt anwendet, vermeidet Fehlbestellungen, erleichtert die Abstimmung mit allen Gewerken und sorgt für eine funktionale, dauerhaft stabile Türlösung.
FAQ – Wichtige Maße, Fachbegriffe & DIN-Richtungen bei Türen 2025
Was ist der Unterschied zwischen Rohbaumaß, Maueröffnungsmaß und Bestellmaß?
Das Rohbaumaß bezeichnet das geplante Maß im Bauplan, während das Maueröffnungsmaß den tatsächlichen Durchbruch im Baukörper beschreibt – es fällt bewusst etwas größer aus, um Toleranzen und Justierspielraum zu schaffen. Das Bestellmaß hingegen ist das exakte Außenmaß des Türblatts und dient als Fertigungsgrundlage. Diese drei Maße müssen korrekt voneinander unterschieden werden, damit Türblatt, Zarge und Öffnung später präzise zusammenpassen.
Wie erkenne ich die DIN-Richtung einer Innentür (linke Tür / rechte Tür, DIN L / DIN R)?
Um die DIN-Richtung eindeutig zu bestimmen, stellen Sie sich vor die geschlossene Tür auf der Seite, von der Sie sie öffnen würden – also auf die sogenannte Bandseite, auf der die Türbänder sichtbar sind. Befinden sich die Bänder links, handelt es sich um DIN L (linke Tür); sind die Bänder rechts, ist es DIN R (rechte Tür). Maßgeblich ist ausschließlich die Position der Bänder – nicht die Richtung, in die die Tür später aufschwingt. In der Praxis beeinflusst diese Unterscheidung Verkehrswege, Möblierung, Fluchtrichtung und den Platzbedarf beim Öffnen. Bei Lofttüren aus Stahl ist die präzise DIN-Richtungsangabe besonders wichtig, da Türbänder, Profilfräsungen, Schlosskasten und Glasaufnahmen konstruktiv exakt auf diese Seite abgestimmt werden.
Was bedeutet die „Lichtdurchgangsbreite“ und wie unterscheidet sie sich von der sichtbaren Türbreite?
Die Lichtdurchgangsbreite beschreibt die tatsächlich nutzbare Durchgangsbreite zwischen den Innenkanten der Zarge bzw. des Stahlrahmens. Sie ist immer kleiner als die sichtbare Türbreite, da Beschläge, Falzmaße oder Profilstärken berücksichtigt werden müssen. Für barrierefreie Lösungen und enge Grundrisse ist dieses Maß besonders wichtig.
Warum ist das Maueröffnungsmaß größer als das Baurichtmaß?
Das Baurichtmaß folgt dem klassischen 12,5-cm-Raster des Mauerwerks. Das Maueröffnungsmaß wird bewusst größer ausgeführt, damit Zarge oder Stahlrahmen genügend Montage- und Justierspielraum erhalten. Ohne diesen Spielraum wäre ein präzises Ausrichten kaum möglich.
Welche Standardmaße gelten bei Holzinnentüren nach DIN 18100 und DIN 18101?
Die DIN legt Türblattmaße (z. B. 610 / 735 / 860 / 985 mm), Zargenmaße und die passenden Rohbauöffnungen fest. Diese Raster ermöglichen eine einfache Planung und einen späteren Austausch. Im Gegensatz zu maßgefertigten Lofttüren sind Holztüren daher weitgehend standardisiert.
Gibt es bei Lofttüren aus Stahl Standardmaße?
Ja. Speziell für solche Anwendungsfälle haben wir die Serie NormLine entwickelt. Die Lofttüren dieser Serie passen in die üblichen DIN-Holz- und Stahltürzargen, sodass sie in standardisierte Öffnungen eingebaut werden können. Die Maße sind also standardisiert, das Design – beispielsweise Sprossenaufteilung oder Glasart – bleibt jedoch individuell und kann nach Wunsch des Kunden angepasst werden.
Wie misst man eine Türöffnung für eine DIN-Standard-Innentür korrekt aus?
Die Vorgehensweise ähnelt grundsätzlich dem Aufmaß bei Lofttüren. Gemessen wird mindestens an drei Punkten in der Breite (oben, Mitte, unten) und an drei Punkten in der Höhe (links, Mitte, rechts). Zusätzlich sollte die Öffnung mit einer Wasserwaage kontrolliert werden, um mögliche Verzüge zu erkennen. Bei DIN-Standardtüren ist jedoch in der Regel weniger Präzision erforderlich als bei maßgefertigten Lofttüren. Oft werden Türöffnungen nicht vollständig verputzt oder exakt ausgearbeitet, da die Zarge später diese Bereiche vollständig überdeckt. Zudem sind größere Montagespielräume vorgesehen – typischerweise mindestens 10 mm pro Seite. Die Montage erfolgt üblicherweise mit Montageschaum und Schrauben; Befestigungspunkte und Unebenheiten werden anschließend von der Zarge verdeckt. Ein zusätzlicher wichtiger Punkt im klassischen Innentürenbau ist die Wandstärke. Die Zarge umfasst das Mauerwerk vollständig, daher muss die Wandstärke zur bestellten Zargenbreite passen. Abweichungen können dazu führen, dass die Zarge nicht sauber schließt oder sichtbare Spalten entstehen. Zusammengefasst: Die Rohbauöffnung wird bauseits nach den Maßen der Standardtür vorbereitet, und beim Aufmaß wird geprüft, ob Breite, Höhe und Wandstärke innerhalb der vorgegebenen Toleranzen liegen. Bei Lofttüren verhält es sich umgekehrt: Die Tür wird exakt nach dem vorhandenen Maueröffnungsmaß gefertigt, und die Stahlrahmen verdecken die Anschlussfugen nicht. Daher ist hier eine deutlich höhere Messgenauigkeit und eine exakte Vorbereitung der Wandöffnung erforderlich.






